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Aktuelles

Exkursion Revier Gaildorf 27.05.2026
Jubiläumsexkursion im Forstrevier Gaildorf der Fürst zu Bentheim’schen Domänenkammer (Baden-Württemberg), 27. Mai 2025
Bildnachweis: ANW Deutschland/Foto: Benita v. Behr
75 Jahre Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW)
ANW fordert breites Zusammenwirken für die Erhaltung zukunftsfähiger Wälder
Jubiläumstagung in Schwäbisch Hall zeigt Wege für den Waldbau im Klimawandel auf

Schwäbisch Hall, 27. Mai 2025. Mit einer Festveranstaltung im Zeughaus hat die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Deutschland e.V. (ANW) heute an ihrem Gründungsort Schwäbisch Hall ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert und den Blick zugleich auf die Zukunft gerichtet.

„Der allgemeine Vitalitätsverlust des Waldes provoziert ein nie dagewesenes Risiko weiterer großflächiger Waldverluste. Um dieses zu begrenzen, müssen alle Kräfte der Waldkompetenz gebündelt werden“, forderte der Bundesvorsitzende der ANW Deutschland Hans von der Goltz. Bisher sei das gemeinsame zielorientierte Handeln aufgrund ideologischer und machtpolitischer Partikularinteressen der Akteure zu häufig auf der Strecke geblieben. „Aufgrund der drohenden Verluste lebenswichtiger Ökosystemleistungen des Waldes muss sich das ändern. Daher feiern wir zusammen mit zahlreichen Menschen, die eine Mitverantwortung für den erfolgreichen Waldumbau im Klimawandel tragen“, so von der Goltz.

Dauerwald bietet Modell für zukunftsfähige Waldbewirtschaftung
Der ANW-Bundesvorsitzende appellierte an die rund 100 Jubiläumsgäste aus Umwelt- und Landwirtschaftsministerien, Forstverwaltungen, Wissenschaft, Naturschutz, Waldeigentum, Jagd und internationalen Partnerverbänden: „Uns eint die Grundüberzeugung, dass nur gemischte, strukturreiche und weitgehend intakte Waldökosysteme dem Klimawandel trotzen können. Mit dem von der ANW seit 75 Jahren propagierten Dauerwald bieten wir ein erprobtes und bewährtes Modell für zukunftsfähige Waldbewirtschaftung an. Gesetze, Förderrichtlinien und Waldbauprogramme sollten so rasch wie möglich angepasst werden, damit wir alle gemeinsam ins Handeln kommen. Zeit für ideologisch motivierte Diskussionen haben wir nicht mehr.“ Von der Goltz erinnerte an die Gründung der Arbeitsgemeinschaft vor 75 Jahren. Damals wurden die Wälder in Deutschland überwiegend in Kahlschlag bewirtschaftet, was die ANW scharf kritisierte und mit ihren Beispielsbetrieben Alternativen dazu aufgezeigte.
Nach den Grundsätzen der ANW naturgemäß bewirtschaftete Dauerwälder mit einer Vielfalt an Baumarten und Altersstrukturen sind nachweislich widerstandsfähiger als gleichaltrige Monokulturen. Sie sind besser aufgestellt, um auch in klimatisch kritischen Zeiten die gesellschaftlich erwarteten Waldleistungen für Holznutzung, Erholung, Klima-, Natur- und Artenschutz nachhaltig bereitzustellen.

Vorträge und Exkursion
Die Kernaussagen der Vorträge finden Sie in den beigefügten Abstracts der Referenten:
  • Festrede zum Thema „Waldwirkungen des Klimawandels – Chancen für resiliente Waldzukünfte“ von Dr. Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
  • „Aber natürlich wirtschaften! Seit 75 Jahren wächst die ANW“ von Prof. Dr. Manfred Schölch, Vorsitzender der ANW Bayern und Professor emeritus für Waldbau und Waldwachstumskunde an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
  • „Megatrends mit Schwindsucht? Wer will noch was von Nachhaltigkeit und Dauerwald wissen?“ von Prof. Dr. Ulrich Schraml, Direktor der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
  • „Die ANW geht mit gutem Beispiel voran“ von Dr. Eckhard Heuer, Unterabteilungsleiter Nationale Waldpolitik, Jagd, Kompetenzzentrum Wald und Holz, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Am Nachmittag wurden die Themen bei einer Exkursion in das Revier Gaildorf der Fürst zu Bentheim’schen Domänenkammer konkret sichtbar. Die Führung übernahm Waldbesitzer Ferdinand Fürst zu Bentheim zusammen mit seinem Rentmeister Henning Buss und Revierförster Ulrich Stahl. Im Revier Gaildorf der Fürst zu Bentheim’schen Domänenkammer begann man bereits 1980 mit naturgemäßer Waldbewirtschaftung. Nach dem Sturm Wiebke 1990 forcierte Bentheim die Bemühungen um stabilere, gemischtere und strukturreichere Wälder. Insbesondere durch konsequente naturverträgliche Anpassung der Rehwildbestände bekam die angestrebte Baumartenmischung, hier vor allen Dingen die klimastabilere Weißtanne, eine Chance, sich zu entwickeln. Heute ist das Revier Gaildorf eine grüne Insel in einem vitalitätsgeminderten Umfeld.
 

75 Jahre ANW-Deutschland

 
Die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Deutschland e.V. feiert am 27. Mai 2025 im "Zeughaus" Rosenbühl 14, 74523 Schwäbisch Hall an ihrem Gründungsort ihr 75-jähriges Bestehen.

Seit Jahrzehnten hat die ANW national und international mit Beispielbetrieben aller Waldbesitzarten umfassende Erfahrungen gesammelt, wie ökonomisch erfolgreich Wald bewirtschaftet und gleichzeitig mit dem gesamten Waldökosystem ökologisch verantwortungsvoll umgegangen werden kann. Wissenschaftliche Studien belegen, dass dies der richtige Weg ist. Mit unserem Dauerwald können wir eine seit Jahrzehnten erprobte ganzheitliche Lösung als "Brücke" zwischen den oft widerstreitenden Vorstellungen gesellschaftlicher Interessengruppen für den Waldumbau im Klimawandel anbieten.
Die ANW hat die Hoffnung, dass wir mit dieser Veranstaltung eine lösungsorientierte Diskussion für stabilen und resilienten Wald vertiefen können. Wir müssen ins Handeln kommen.

Das Programm:
ab 10.00 Uhr Registrierung, Begrüßungskaffee und Pressegespräch

10.30 - 13.00 Uhr
  • Begrüßung und Grußworte
  • Festrede Dr. Christopher Reyer, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
"Waldwirkungen des Klimawandels - Chancen für resiliente Waldzukünfte"
  • Fachvorträge
Prof. Dr. Manfred Schölch:
"Aber natürlich wirtschaften! Seit 75 Jahren wächst die ANW"
Prof. Dr. Ulrich Schraml:
"Megatrends mit Schwindsucht? Wer will noch was von Nachhaltigkeit und Dauerwald wissen?"
Dr. Eckhard Heuer (BMEL):
"Die ANW mit gutem Beispiel voran"

13.00-14.00 Uhr Mittagspause mit Imbiss

14.00-16.30 Uhr Exkursion in das Forstrevier Gaildorf unseres Gründungsmitgliedes Fürst zu Bentheim

17.00 Uhr Rückkehr in Schwäbisch Hall

Der Waldumbau kann nur unter Beteiligung vieler gesellschaftlichen Gruppen gelingen.
Diese Einladung richtet sich an nationale und internationale Vertreter der Forstwirtschaft, der Eigentümer, des Naturschutzes, der Wissenschaft, der politischen Entscheider, der Jagd u.a.m. und soll als Gesprächsangebot dienen um in den Austausch zur o.g. Problematik zu kommen.
Bei der Waldexkursion freuen wir uns auf einen engagierten Austausch zu vielfältigen forstfachlichen und fortpolitischen Themen.

Weitere Fragen (zur Teilnahme [begrenztes Kontingent] mit Name und Kontaktdaten) richten Sie bitte an den Bundesgeschäftsführer Johannes Odrost unter oder +49 151 520 520 74
 

Einladung und Presstext zum Projekt ForestMoocForChange

 
 

Junge ANW gegründet

Im Rahmen der Bundeselegiertentagung 2023 hat sich unter Zustimmung der Delegierten die Junge ANW gegründet.
Die Junge ANW vereint unter Ihrem Dach die selbstständig agierenden ANW Hochschulgruppen und sowie das Alumninetzwerk.
Bastian Ehrenfels wurde zum 1. Vorsitzenden der Jungen ANW gewählt, Julia Rosam zur 2. Vorsitzenden.
Die Junge ANW ist unter erreichbar.
 

Pressemitteilung zur Bundesdelegiertentagung 2023

 
 

Pressemitteilung: Ehrung von Alfred Möller - Vater des Dauerwaldes - zu seinem 100. Todestag

 
Presseartikel zur Veranstaltung "100 Jahre Dauerwald" im Schloss Rentweinsdorf.
Text und Fotos: Günther Geiling